Zur Geschichte des 8. März

Posted on 05.03.2007 unipolitik, gesellschaftspolitik

Der internationale Frauentag ist aus der internationalen Frauenwahlrechtsbewegung hervorgegangen. Die ersten Ansätze dazu gab es bereits Mitte des 18. Jahrhunderts, spätestens während der französischen Revolution wurden Forderungen nach Gleichberechtigung mit Männern laut. Es war allerdings ein langer Kampf, bis Frauen das allgemeine Wahlrecht zugestanden wurde. 1869 führte Wyoming (USA) als erster Staat das Frauenwahlrecht ein, in Europa sollte es länger dauern - bis 1906 in Finnland, bis 1918 in Österreich und Deutschland, bis 1944 in Frankreich und im Schweizer Kanton Appenzell Innerrhoden sogar bis 1990.
Die Idee des internationalen Frauentages wurde von der deutschen Frauenrechtlerin Clara Zetkin auf der Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz 1910 in Kopenhagen ins Leben gerufen. Zuerst wurde der 19. März gewählt, dieser wurde aber nach einigen Jahren auf den 8. März verschoben, um an die brutale Niederschlagung einer Demonstration New Yorker Textilarbeiterinnen zu erinnern, die am 8. März 1857 stattfand.
Unter Adolf Hitler wurde der Frauentag verboten, da dieser nicht dem nationalsozialistischen Ideal der Frau als Mutter entsprach und ausserdem aus dem Sozialismus stammte. Erst nach 1945 konnte der Frauentag wieder als Anlass genommen werden um für Gleichberechtigung zu kämpfen. In vielen sozialistischen Ländern ist der Frauentag ein Feiertag, ist dort aber inzwischen mehr mit dem Muttertag vergleichbar. 1975 wurde der 8. März von der UNO als internationaler Frauentag ausgerufen. Seit einigen Jahren steht der Frauentag immer unter einem bestimmten Motto, heuer ist dieses “Weitergehen. Zwei Schritte vor. Keinen Zurück.”.

text in zusammenarbeit mit der tu*basis und dem frauenreferat im märzhtuinfo 2007 erschienen