Feindaufklärung und Reeducation

Posted on 18.10.2004

Symposium zur Kritischen Theorie in Wien am 12. und 13. November 2004 als Gegenveranstaltung zu Burschenschaftler-Kommers

Unterstuetzt von Teilen der Fachschaft Informatik

Café Critique, ein unabhängiger Diskussionskreis von Politik- und
Kulturwissenschaftlern, veranstaltet gemeinsam mit der
Studienrichtungsvertretung Politikwissenschaft und mit Unterstützung des
linkszionistischen HaShomer HaZair am 12. und 13. November ein Symposium zur
Kritischen Theorie in Wien. Der Anlaß dafür sind die geplanten Aktivitäten
der “ARGE Konrad Lorenz”, in der sich Burschenschaften und der Ring
Freiheitlicher Studenten zusammengefunden haben. Die “ARGE” hat für den 20.
November eine Veranstaltung angekündigt, auf der sie nach eigenen Angaben
“Theorie und Auswirkungen der ‘Frankfurter Schule’ vergleichen und kritisch
prüfen” möchte. Im Anschluß daran findet ein Burschenschaftler-Kommers
statt. Ziel des Gegensymposiums ist es laut Stephan Grigat von Café
Critique, “einen Kontrapunkt zu der Hetze der rechtsradikalen ‘ARGE Konrad
Lorenz’ gegen emanzipative Gesellschaftskritik zu setzen.” Bei der
Veranstaltung in der Technischen Universität soll die Aktualität der
Überlegungen von Philosophen und Sozialwissenschaftlern wie Theodor W.
Adorno, Max Horkheimer und Herbert Marcuse aufgezeigt werden. Zudem wollen
die Veranstalter über einen zeitgemäßen Antifaschismus diskutieren und dabei
auch die Rolle der USA und Israels für aktuelle Formen von “Feindaufklärung
und Reeducation” thematisieren.

Geplant sind unter anderem Beiträge von Gerhard Scheit von Café Critique,
von Johann Dvorák vom Wiener Institut für Politikwissenschaft und von
Heribert Schiedel vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands
zur Kritischen Theorie als Feindbild von Rechten und von traditionellen
Linken, zur Bedeutung der Psychoanalyse in der Kritischen Theorie, zur
Antisemitismustheorie und zu Adornos Beziehung zu Wien.

http://www.cafecritique.priv.at