Expanding the Pipeline of Women in Computer Science

Posted on 09.04.2011 unipolitik

Die Carnegie Mellon University (CMU) ergriff zwischen 1995 und 2001 Maßnahmen, um den Frauenanteil in der Informatik zu steigern. Diese waren erfolgreich, die CMU konnte den Frauenanteil unter den AnfängerInnen von 7% (1995) auf 38% (1999) anheben, wie in dieser Studie dargelegt wird.

Zuerst wurden über 4 Jahre hinweg jedes Semester Interviews mit StudentInnen geführt, dabei wurden bisherige Erfahrungen mit Computern, Interessen, Motivationen, Gründe für die Studienwahl und Erfahrungen mit dem Studium erhoben. Durch diese Interviews konnte festgestellt werden, welche Studienabschnitte besonders wichtig für das Weiterkommen der Studierenden waren und verschiedene fördernde und hindernde Faktoren wurden identifiziert. Unter anderem wurden unterschiedliche Vorbildung, Selbstzweifel, Studienplan & Didaktik sowie Peer Culture genannt.

Eine der ersten Maßnahmen war eine Fortbildung der LehrerInnen an den High Schools, die die Advanced Placement Tests (freiwillige Vorauswahl-Tests für Universitäten) im Bereich Informatik betreuen. In zweiwöchigen Schulungen in den Sommern von 1996-1998 wurden diese über den Gender Gap und mögliche Gegenmaßnahmen informiert. Der Anteil der Frauen, die über APTs in das Studium einstiegen, stieg von 0% 1995 auf 18% 1999.

Um 1995 begann die CMU, neben rein fachlichem Wissen mehr auf zusätzliche, auch außer-universitäre, Qualifikationen zu achten und sich den Ruf aufzubauen, auch Wert auf weibliche Studierende zu legen. Gleichzeitig wurde daran gearbeitet, auch nach außen zu tragen, dass für den Besuch der CMU keine Programmiererfahrung notwendig ist. Damit sollte dem Bild des Studierenden, der sich schon von Kindheit an mit Computern beschäftigt, entgegengewirkt werden. In den folgenden Jahren stieg nicht nur die Anzahl der Bewerbungen, sondern auch der Frauenanteil signifikant an.

Weitere Maßnahmen betrafen den Lehrplan, da zuvor viele Lehrveranstaltungen Studierende mit mehr Vorwissen bevorzugten. Weiters wurde eine Community gegründet, die sich für Frauen im Studium engagiert und für Vernetzung sorgt.

Solche Initiativen wären auch an der TU Wien wünschenswert, wo der Frauenanteil bei den Informatik-AnfängerInnen aktuell (SoSe 2011) bei 14% liegt.