Fragen an die Fraktionen - Wie steht ihr zu Bündischen Strukturen (Korporationen, Burschenschaften, ...)?

Posted on 16.05.2011

GRAS

Unsere schnelle und kritische Reaktion auf Rektor Skalickys Unterstützung des von Rechtsextremen dominierten WKR-Balles zeigt klar unser Engagement für Antirassismus und Antifaschismus und unsere Ablehnung bündischer Strukturen. Letztlich konnten wir in dieser Sache einen Beschluss der Universitätsvertretung erwirken, der dieses und zukünftige Rektorate dazu auffordert, sich von rechtsextremen Organisationen und Veranstaltungen zu distanzieren.

TU*Basis mit fachschaft::architektur

Wir lehnen Burschenschaften und Korporationen klar ab. Den Gedanken, sich mittels Freunderlwirtschaft und ohne jede Qualifikation Vorteile zu verschaffen, finden wir rückständig und undemokratisch.

Natürlich darf die Ideologie nicht unerwähnt bleiben: Rassismus, Sexismus, Deutschtümelei und Sympathie gegenüber dem Nationalsozialismus haben in unserem Weltbild keinen Platz.

Fachschaftsliste

Da wir uns offen gegen Diskriminierung jeglicher Art aussprechen, lehnen wir Strukturen, die ein derartiges Verhalten unterstützen, strikt ab.

AktionsGemeinschaft

Prinzipiell ist es gut, wenn sich Gleichgesinnte finden und Gemeinsamkeiten austauschen. Das geht aber nur soweit, wie diese Gruppen auch tolerant sind. Sobald eine Gruppe Radikaler daraus wird, stehen wir diesem Thema sehr kritisch gegenüber. Egal ob linksradikal oder rechtsradikal: es ist beides genau gleich schlimm, gleich dumm und auch gleich intolerant. Im Großen und Ganzen ist nichts gegen Verbindungen einzuwenden, außer – wie in allen Organisationen – wenn sie radikales Gedankengut vertreten. Solange eine Studentenverbidnung nicht extremistisch vorgeht sondern tolerant handelt, gibt es nichts, was gegen diese spricht. Ganz im Gegenteil: Viele Studentenverbindungen bringen sich mit Studentenheimen, Services und Veranstaltungen bereichernd in das Universitätsleben ein. Vor allem gibt es bei den Bündischen Strukturen nicht nur die jedem bekannten Burschenschaften, sondern auch Frauenverbindungen und CV-Verbindungen. Jede davon vertritt andere Werte und Meinungen.

VSStÖ

Den völkischen Verbindungen kommt bis heute eine Funktion als Scharnier zwischen dem (legalen) Rechtsextremismus und dem (illegalen) Neonazismus zu. Darin liegt ihre zentrale Bedeutung und Gefahr. Der korporierte Rechtsextremismus weist jeden diesbezüglichen Verdacht empört von sich, stellt sich gar als demokratisch dar. Ein wenig kaschiert oder intellektualisiert gelangen rassistische, antisemitische und autoritäre Positionen in den gesellschaftlichen Mainstream, nur weil sie von (angehenden) Akademikern vertreten werden. Der VSStÖ stellt sich daher klar gegen bündische Strukturen und beteiligt sich an Protestmaßnahmen wie der Demo gegen den WKR-Ball.

Junge Liberale

In Österreich können Personen und Gruppierungen, wie es in einer Demokratie üblich ist, laut dem Staatsgrundgesetz Vereine bilden. Sofern diese die örtlichen Gesetze einhalten, ist dies ein Punkt den die Julis als wichtige Freiheit ansehen. Als junge, liberale Partei haben die Julis jedoch keine Verbindung zu oder Abhängigkeiten von bündischen Strukturen, wie Burschenschaften oder Studentenverbindungen.

Liste Obermayer

Zerschlagen!

Liste Schubert

Bündische Strukturen sind elitär, hierarchisch, patriarchal und reaktionär. Hier muss differenziert werden:

Eine Stütze der ÖVP sind Christliche Schüler- und Studenten(sic!)verbindungen und die gehören meist dem Cartellverband (CV) an. Dieser bestimmt in der AktionsGemeinschaft (AG). Daher begegnen sich bei Treffen zwischen AG und Rektoren oder Ministern oftmals Bundesbrüder. Auswirkung: Studiengebühren, Zugangsbeschränkungen, Vermarktwirtschaftlichung werden arbeitsteilig durchgesetzt.

Deutschnationale Burschenschaften, besonders jene des “Wiener Korporationsring (WKR)” sind Bindeglied zwischen neonazistischer Szene und parlamentarischer Rechten. Ihre Ideologie spitzt die Mechanismen des Kapitalismus zu. Völkischer Nationalismus, Antisemitismus und Rassismus sind vorherrschend. Dieser Menschenverachtung ist überall entgegenzutreten. Daher sind wir seit Jahren intensiv an den Protesten gegen den WKR-Ball beteiligt.

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